lädt zum Ausprobieren ein


Nach den üppigen Festtagen, wenn Plätzchen, Braten und Raclette noch auf den Hüften liegen, wächst bei vielen der Wunsch nach leichterer Kost. Genau in diese Zeit fällt der Veganuary: eine Aktion, die Menschen dazu ermutigt, im Januar einen Monat lang pflanzlich zu essen. Es geht dabei nicht um Verzicht oder moralische Appelle, sondern um Neugier, Achtsamkeit und das bewusste Entdecken neuer Geschmäcker.
Was vor zehn Jahren in Großbritannien als kleine Initiative begann, hat sich längst zu einer globalen Kampagne entwickelt. Millionen Menschen in über 200 Ländern nehmen jedes Jahr teil – einige aus Neugier, andere aus gesundheitlichen Gründen oder einfach, um nach der Völlerei im Dezember den Körper zu entlasten.

Bewusst ins neue Jahr starten

Doch was bedeutet es eigentlich, vier Wochen lang vegan zu leben?

„Für viele ist der Veganuary ein spannendes Experiment“, sagt Sinan Bozkurt vom Restaurant Ronja im Ringlokschuppen. „Man hinterfragt Gewohnheiten, achtet mehr auf Zutaten und entdeckt, wie vielfältig pflanzliche Küche sein kann.“

Bozkurt selbst kam durch seine Ausbildung zum Ernährungsberater mit dem Thema in Berührung. „Ich habe zunächst aus gesundheitlichen Gründen angefangen, mich vegetarisch zu ernähren“, erzählt er. „Heute spielen für mich Tierwohl und Umweltschutz eine ebenso große Rolle.“ Dabei habe sich vor allem eines verändert: seine Perspektive aufs Essen.

„Ich dachte früher, vegan zu kochen heißt, auf vieles zu verzichten. Mein Aha-Moment kam, als ich gemerkt habe: Das stimmt gar nicht! Es ist super lecker, tut meinem Körper gut – und macht mich in der Küche viel kreativer.“

Tatsächlich ist für viele der Reiz des Veganuarys nicht nur der gesundheitliche Aspekt, sondern das bewusste Erleben von Essen – neue Zutaten, neue Aromen, neue Routinen. Wer sich auf das Experiment einlässt, stellt oft überrascht fest, dass vieles einfacher ist, als gedacht.

„Die größte Herausforderung ist am Anfang die Umstellung im Alltag“, meint Bozkurt. „Man muss sich ein bisschen umorientieren, Produkte vergleichen, neue Rezepte ausprobieren. Aber genau das macht den Monat so spannend – man wächst daran.“ Sein wichtigster Tipp: „Locker bleiben. Der Veganuary ist kein Wettbewerb. Wer mit Offenheit an die Sache rangeht, entdeckt schnell, wie viel Freude veganes Essen machen kann.“ Der Gedanke des Probierens steht für ihn im Vordergrund, nicht der Anspruch, ab sofort dauerhaft vegan zu leben.

„Es geht um Bewusstsein. Wenn man am Ende des Monats nur ein paar Gewohnheiten beibehält – weniger Fleisch, mehr Gemüse, vielleicht neue Lieblingsgerichte – dann hat sich das Experiment schon gelohnt.“
Und dass vegane Küche überraschen kann, erlebt Bozkurt regelmäßig in seinem Restaurant.

„Einmal hielten Gäste unsere Jackfruit-Currywurst tatsächlich für eine echte Currywurst“, erzählt er lachend. „Sie waren total verblüfft, als sie erfuhren, dass alles rein pflanzlich war.“

Solche Momente zeigen, wie sehr Geschmack oft Kopfsache ist – und dass vegane Gerichte längst kein Ersatzprodukt mehr sein müssen, sondern einfach gutes Essen sind.

Der Veganuary lädt dazu ein, neugierig zu werden – auf neue Zutaten, neue Rezepte und vielleicht auch auf ein neues Körpergefühl. Ganz ohne Druck, dafür mit Genuss und Offenheit. Denn wer den Januar nutzt, um bewusst zu essen, entdeckt schnell, dass es manchmal gar nicht so viel braucht, um frischer, leichter und vielleicht auch ein bisschen nachhaltiger ins neue Jahr zu starten.

www.restaurant-ronja.de

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Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST)
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