Historisches Ambiente trifft auf Moderne
Ihre imposante Architektur erinnert an venezianische Paläste und sie ist ein wahrer Blickfang von der Ruhrpromenade aus: 100 Jahre prägt die historische Stadthalle nun das Stadtbild Mülheims. Sie ist mehr als nur ein Denkmal – sie ist ein lebendiger Veranstaltungsort mit einzigartiger Lage an der Ruhr und ein Stück Stadtgeschichte. Das geschichtsträchtige Gebäude als moderne Veranstaltungsstätte zu erhalten, ist Aufgabe der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST).
Viele Mülheimer*innen erinnern sich an kulturelle Highlights wie z. B. an die Mülheimer Theatertage, das Klavier-Festival Ruhr, hochkarätige Sinfoniekonzerte, Kabarettaufführungen, Abschlussbälle von Tanzschulen sowie erfolgreiche Stunden kreativer Tagungen und Kongresse.
Die Anfänge
1925 / 1926 schufen die Architekten Dr. Hans Großmann und Arthur Pfeifer – die auch weitere herausragende Gebäude der Stadt gestalteten – sowie Innenarchitekt Professor Emil Fahrenkamp das imposante Bauwerk, das zur Ruhruferseite nahezu authentisch erhalten blieb. Theatersaal und Foyer mit Eingang über dem früheren „Ehrenhof“ (heute überdacht und als Restaurant Caruso bekannt) korrespondierten mit neo-klassizistischem Stil mit dem Rathaus und einstigen Stadtbad am Ruhrufer gegenüber.
Festlich eröffnet wurde die Stadthalle am 5. Januar 1926, feierlich untermalt vom 1. Satz aus Bruckners 7. Sinfonie. Im 2. Weltkrieg brannte das Gebäude durch einen schweren Bombenangriff größtenteils ab. Beim Wiederaufbau unter der Leitung von Professor Gerhard Moritz Graubner erhielt die Stadthalle einen futuristischen Anbau mit Eingangshalle und Festsaal, der Ehrenhof wurde zum „Wintergarten“ und die historische Fassade zur Ruhr gewahrt.
Am 11. Oktober 1957 fand die feierliche Wiedereröffnung mit Bundespräsident Theodor Heuss statt. Bei der Aufführung von Gothes „Egmont“ mit Klaus-Jürgen Wussow und Ida Krottendorf in den Hauptrollen öffnete sich endlich wieder der Vorhang. Eine medienwirksam platzierte Lotterie zur Finanzierung des Wiederaufbaus war bei den Mülheimer*innen auf ein großes Echo gestoßen.
Im Innern der Stadthalle finden sich auch heute noch kunsthistorische Juwelen: z. B. großflächige Mosaike von Johan Thorn Prikker im Eingangsbereich des Ruhrfoyers. Weitere Kunstwerke herausragender Künstler sind auf den Wandelgängen zu sehen: Werke von Constantin Emile Meunier, Gerhard Marcks, Hermann Lickfeld oder Otto Pankok.
Diese besondere historische Inneneinrichtung schafft eine einzigartige Atmosphäre. In den Veranstaltungspausen bietet sich zudem ein einmaliger Blick direkt auf die Ruhr.
Unvergessene Events
Unter den Veranstaltungen gab und gibt es viele Highlights: Insbesondere die Mülheimer Theatertage erfordern für ein besonderes Theatererlebnis stets außergewöhnlichen Einsatz: Ob zwei Tonnen Sand und Rindenmulche für ein Bühnenbild benötigt wurden, ein Cadillac und ein Panzerabwehrgeschütz auf die Bühne rollten oder ein ferngesteuerter Hubschrauber über das Publikum hinwegflog ... das Team der Veranstaltungstechnik meisterte bisher jede Herausforderung.
Auch aus dem Tierreich konnte das Publikum in 50 Jahren Theatertage das ein oder andere Exemplar bestaunen, darunter ein Kamel, einen Esel oder einen Geier, der eine Runde durch den Theatersaal drehte. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erhielten in der Stadthalle in feierlichem Rahmen die Auszeichnung „Das Goldene Schlitzohr“, darunter u. a. Johannes Rau, Sandra Maischberger und Alfred Biolek.
Thomas Gottschalk gastierte mit seiner Late Night-Show im Oktober 1994 in der Stadthalle: Gäste waren Raquel Welch und Marius Müller-Westernhagen. Auftritte von Helge Schneider in der Stadthalle seiner Heimatstadt sind stets heiß begehrt und schnell ausverkauft.
Bauliche und technische Herausforderungen
Zur Mülheimer Landesgartenschau 1992 (MüGa) wurden die Unter- und Ober-Maschinerie der Theatersaal-Bühne erneuert, die Eingangshalle renoviert und die Rotunde angebaut. Mitte der neunziger Jahre konnte die Bestuhlung des Theatersaals durch die Unterstützung der Bürger*innen und der hiesigen Lederindustrie erneuert werden.
Im August 2002 übernahm dann die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) den Betrieb und Erhalt der Stadthalle. Unter ihrer Regie wurden die Brandschutzanlage und das denkmalgeschützte Kupferdach erneuert. 2006 / 2007 erfolgte unter Leitung von Professor Rudolf Schricker (Stuttgart) der Umbau zum Kultur- und Kongresszentrum. Verschiedene Bereiche der Stadthalle wurden 2011 bis 2014 renoviert: die Rotunde, die Konferenzräume, das Foyer am Kammermusiksaal und die Bühne im Theatersaal.
Weitere umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen folgten, hier einige Beispiele:
• Neues Wegeleitsystem
• Neue Kältemaschine (Fachplanung: medl GmbH)
• Kalt- und Kühlwasserpumpen durch Energiesparpumpen ersetzt
• Beleuchtung (mit Unterstützung von innogy, heute: Westenergie):
- Umrüstung der Innenbeleuchtung im Ruhrfoyer, des Festsaals sowie Theatersaals auf effiziente LED-Beleuchtung
- Neue LED-Außenbeleuchtung
- Austausch konventioneller Beleuchtungstechnik im Bühnenbereich
• Restaurierung Stadthallendach
Aktuelle Sanierungsmaßnahmen:
• Historische Stahlglasfassade im Bereich des Caruso
• Erneuerung der Geschossdecke unter den Arkaden, bei der der Natursteinbelag sowie die Stahlbetonkonstruktion vollständig ersetzt werden.
Die denkmalgeschützte Stadthalle Mülheim, in wunderschöner Lage direkt an der Ruhr gelegen, vereint heute historische Eleganz und Multifunktionalität und hat stets die Zukunft der Eventlocation im Blick.
www.stadthalle-muelheim.de